Psoriasis Arthritis (Gelenk-Schuppenflechte)
Jeder Psoriatiker, der Schmerzen in den Gelenken hat, sollte sich sofort auf Psoriasis Arthritis untersuchen lassen – möglichst beim Rheumatologen. Je später der Patient zum Arzt geht, desto geringer ist die Chance, die Krankheit gut behandeln zu können: Unbehandelt treten schon nach zwei bis vier Jahren bei vielen Patienten Schädigungen an den Gelenken auf, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Je höher der Body Mass Index ist, desto schwerer ist die Psoriasis Arthritis. Aus der Rheumatologie weiß man, dass sich Bio- und Entzündungs-Marker im Blut unter einer effektiven Therapie verbessern.
Herz- / Kreislauf- und Gefäß- Erkrankungen
Dazu zählen Arteriosklerose, Arterienverkalkung, Gefäßverschluss, Durchblutungsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Herzflimmern, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Vorzeichen dieser lebensgefährlichen Erkrankungen ist das Metabolische Syndrom (tödliches Quartett). Das bedeutet, dass bei einem Patienten mehrere Risikofaktoren gemeinsam auftreten. Dazu gehören:
Fettleibigkeit (Adipositas): Body-Mass-Index (BMI>30) und bauchbetonte Adipositas (bei Männern Taillenumfang über 94 cm, bei Frauen Taillenumfang über 80 cm).
Diabetes: Nüchternblutzuckerwerte über 100 mg/dl. Bluthochdruck: über 130 systolisch, über 85/95 diastolisch (130/ 85 oder 95)
Fettstoffwechselstörung bzw. Triacylgyceride über 150 mg/dl. LDL-Cholesterin erhöht, HDL – Cholesterin erniedrigt (Männer unter 40 mg/dl, Frauen unter 50 mg/dl). Harnsäurespiegel-Erhöhung (Hyperurikämie), über 6,0 mg/dl bei Frauen und über 8,0 mg/dl bei Männern.
Krankheiten des Metabolischen Syndroms sind teilweise erblich bedingt und werden durch eine ungesunde Lebensweise (fettreiche Kost, körperliche Inaktivität, Stress, Rauchen, Alkohol) verstärkt.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Dazu gehören Morbus Crohn (Entzündung im gesamten Magen-Darm-Trakt von der Mundhöhle bis zum After), Colitis ulcerosa (entzündlichen Befall des Mastdarms und Dickdarms) und Zoeliakie / Sprue (chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Gluten).
Fibromyalgie-Syndrom (Weichteil-Rheuma)
Es handelt sich dabei um chronische, generalisierte Schmerzen im Bereich der Muskulatur, des Bindegewebes und der Knochen. tritt bei Frauen mit Psoriasis fast doppelt so häufig auf, als bei Männern.
Chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
Die Nieren funktionieren allmählich immer schlechter. Der Zusammenhang zur Psoriasis sollte beachtet werden, ist bisher aber zu wenig untersucht worden.
Depressionen
Psoriatiker sind unter den Hautkranken mit Depression, Ängsten und Selbstmordgefährdung am stärksten vertreten. Sie sind oft eingeschränkt bei den Aktivitäten des täglichen Lebens wie in ihren sozialen Beziehungen, nehmen ihre Krankheit besorgt wahr und haben Angst vor dem nächsten Schub. Das beeinflusst Psyche und Persönlichkeit und macht Stress.
Stress aktiviert die gleichen Botenstoffe, wie eine Entzündung und kann damit auf Dauer eine Depression auslösen. Bisher ist nicht bewiesen, dass eine Therapie der Psoriasis die Depression verbessert. Viele Patienten sind auch dann noch depressiv, wenn ihre Haut längst abgeheilt ist.
Paradontitis (Zahnfleisch-Entzündung)
Paradontitis und Psoriasis verstärken sich gegenseitig. Die schwere Form führt zu Knochenabbau und Zahnverlust. Viele merken eine Zahnfleisch-Entzündung zu spät. Typische Symptome fallen erst auf, wenn sie dauerhaft auftreten.
Uveitis
Entzündungen innerhalb des Auges können plötzlich auftreten und sich rasch verschlimmern. Patienten müssen sofort zum Arzt gehen, wenn sie Probleme mit den Augen bekommen. Sonst kann das Sehvermögen bedroht sein.
Patienten, bei denen eine Uveitis diagnostiziert wurde, erhalten meist innerliches Kortison verschrieben. Das aber sollte der Augenarzt unbedingt mit dem Dermatologen abstimmen. Eventuell hilft eine innerliche Behandlung der Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis ebenso gut gegen die Uveitis.
Schwangerschaftsprobleme
Einige Studien ergaben, dass bei Psoriasis-Patientinnen mehr Komplikationen im Verlauf der Schwangerschaft und bei der Geburt auftreten. Die Ursachen sind noch nicht bekannt. Experten warnen vor Panik, weil bisher zu wenig Daten erhoben wurden. Trotzdem sollten alle Beteiligten darauf eingestellt sein. Sie sollten noch genauer auf erste Anzeichen achten und vor allem übergewichtige Schwangere drängen abzunehmen, rauchende damit aufzuhören.